Laser-Tattooentfernung – Sitzungen, Schmerzen, Risiken & Ergebnisse erklärt

Content:
- Geschichte und Entwicklung der Laserentfernung von Tätowierungen
- Ablative Laser-Hauterneuerung
- Selektive Photothermolyse (Photokavitation)
- Kurzpuls-Nanosekundenlaser (Q-Switched-Laser)
- Langepulsige Mikrosekundenlaser (Long-Pulsed-Laser)
- Laser-Tattooentfernungsprozess
- Für wen ist die Laser-Tattooentfernung geeignet?
- Für wen ist die Laser-Tattooentfernung nicht geeignet?
- Vorbereitung auf die Laser-Tattooentfernung
- Richtige Hautpflege nach der Laserentfernung
- Wie wählt man einen Spezialisten für die Tattooentfernung?
In der heutigen Welt sind Tätowierungen ein integraler Bestandteil der Kultur und des Selbstausdrucks. Doch was soll man tun, wenn ein Motiv, das einst wie eine gute Idee erschien, nun negative Emotionen hervorruft oder nicht mehr zum aktuellen Lebensstil passt? Die Rettung könnte in der Laserentfernung von Tätowierungen liegen. In diesem Artikel betrachten wir die wichtigsten Aspekte dieses Verfahrens, einschließlich des Ablaufs der Laserentfernung, für wen sie geeignet ist und für wen nicht, sowie Empfehlungen zur Vorbereitung und zur Hautpflege danach.
Lange Zeit konnte die ästhetische Medizin nur komplexe und traumatische Methoden zur Entfernung von Tätowierungen anbieten, wie z. B. chirurgische Exzisionen und Hauttransplantationen, verschiedene chemische und mechanische Peelings, Kryochirurgie, Elektrokoagulation und andere. Obwohl diese Methoden zweifellos wirksam sind, sind sie sehr schmerzhaft und bergen ernsthafte Komplikationen – in erster Linie die Bildung grober Narben an der Stelle des früheren Tattoos, da bei solchen Verfahren direkte Hautschäden auftreten. Eine der neuesten Entwicklungen in der ästhetischen Medizin ist die Entfernung von Tätowierungen mittels Laser. Diese Methode gilt bis heute zu Recht als die effektivste und sicherste.

Geschichte und Entwicklung der Laserentfernung von Tätowierungen
Die ersten Experimente mit Laser zur Entfernung von Tätowierungen stammen aus den 1960er Jahren. Damals wurde erstmals ein Rubinlaser zu diesem Zweck eingesetzt, später folgten weitere Lasertypen (Argon-, Kohlendioxid-, Neodym-Laser). Allerdings war die Anwendung dieser neuen Methode lange Zeit durch das hohe Risiko schwerer Narbenbildung an der Behandlungsstelle eingeschränkt, was alle hypothetischen Vorteile gegenüber chirurgischen Verfahren zunichtemachte.
Ein Durchbruch in der Laserdermatologie war 1983 die Entdeckung des Konzepts der selektiven Photothermolyse, das auf der selektiven Fähigkeit biologischer Gewebe basiert, Lichtstrahlung unterschiedlicher Wellenlängen zu absorbieren. Trifft ein Laserstrahl auf die Haut, beeinflusst er deren Hauptbestandteile (Chromophore) – Wasser, Hämoglobin und Melanin – unterschiedlich, da ihre Absorptionsspektren variieren. Beim Absorbieren der Strahlung wird die Energie des Laserstrahls in Wärmeenergie umgewandelt, und bei ausreichender Leistung führt dies zur Zerstörung des Ziels (z. B. des Tätowierpigments). Die Erforschung der Wechselwirkungen zwischen Laserstrahlung und biologischem Gewebe gab den Anstoß zur Weiterentwicklung und Produktion von Lasern für die ästhetische Medizin.
Derzeit gibt es zwei Hauptmethoden zur Entfernung von Tätowierungen mittels Laser.
Ablative Laser-Hauterneuerung
Laserablation bedeutet wörtlich die Verdampfung eines Teils des Gewebes durch Strahlung. Bei dieser Methode erhitzen kurze, intensive Impulse das in den oberen Hautschichten (Epidermis) enthaltene Wasser. Dieses verdampft, und zusammen mit ihm werden die epidermalen Zellen, die Pigmentpartikel enthalten, ausgetrocknet und abgestoßen. Das Verfahren wird mit einem CO₂- oder Erbiumlaser durchgeführt, mit anschließender Regeneration der geschädigten Bereiche über 2–3 Wochen. Diese Methode eignet sich gut für die Entfernung von Tätowierungen, deren Farbpigmente in den oberen Hautschichten liegen. Bei tiefer liegendem Pigment besteht jedoch das Risiko von Narbenbildung.

Selektive Photothermolyse (Photokavitation)
Diese Methode basiert darauf, Laserstrahlung direkt auf die Pigmentpartikel des Tattoos zu richten, ohne die Haut zu schädigen. Die Pigmentpartikel absorbieren die Strahlung, werden entfärbt und in feine Fragmente zersetzt, die anschließend über das Lymphsystem aus dem Körper entfernt werden.
Um den gewünschten Effekt zu erzielen, ist es vor allem notwendig, eine Wellenlänge zu wählen, die der Farbe des Pigments entspricht, sowie eine Impulsdauer einzustellen, die eine maximale mechanische Zerstörung der Pigmentpartikel bei minimaler thermischer Belastung des umgebenden Gewebes ermöglicht.

Die genaue Einhaltung dieser Bedingungen minimiert die negative Wirkung auf die Epidermis und beugt Komplikationen vor. Das Verfahren erfolgt in mehreren Sitzungen mit Abständen von 4 bis 8 Wochen zwischen den Sitzungen. Die Anzahl der Sitzungen hängt von der Größe des Tattoos, der Art und Tiefe des Pigments sowie den individuellen Stoffwechseleigenschaften des Körpers ab.
Heute gilt diese Methode als die am wenigsten schmerzhafte mit minimalem Risiko für Komplikationen wie Pigmentstörungen, Narbenbildung und Veränderungen der Hautstruktur. Eine Betäubung ist in der Regel nicht erforderlich, da die Schmerzen vergleichbar mit denen beim Tätowieren sind. Dies hängt jedoch vom individuellen Schmerzempfinden ab, und eine Anästhesie kann bei Bedarf eingesetzt werden.
Verschiedene Lasertypen werden zur Tattooentfernung verwendet, jeder mit eigenen Eigenschaften und Vorteilen. Hier sind einige der gebräuchlichsten Lasertypen zur Entfernung von Tätowierungen:

Kurzpuls-Nanosekundenlaser (Q-Switched-Laser)
Diese Laser sind die am häufigsten verwendeten Geräte zur Tattooentfernung. Sie erzeugen kurze, hochenergetische Impulse, die Pigmentpartikel zertrümmern, sodass der Körper sie auf natürliche Weise ausscheiden kann. Q-Switched-Laser werden typischerweise zur Entfernung farbiger und schwarzer Tätowierungen eingesetzt.

Langepulsige Mikrosekundenlaser (Long-Pulsed-Laser)
Diese Laser erzeugen lange, energiearme Impulse, wodurch die Haut schonender behandelt und das Risiko von Komplikationen reduziert werden kann. Sie eignen sich besonders für Tattoos mit geringerer Pigmentdichte oder für Personen mit dunklerer Hautfarbe.
Fraktionierte Laser
Diese Laser behandeln nicht die gesamte Tätowierungsfläche auf einmal, sondern arbeiten punktuell in kleinen Bereichen. Dadurch kann der Entfernungsprozess präziser gesteuert werden. Sie sind auch wirksam bei alten oder tiefen Tattoos.
Picosekundenlaser
Diese Laser erzeugen Impulse mit deutlich kürzerer Dauer als Q-Switched-Laser, was eine schnellere und wirksamere Entfernung ermöglicht. Sie eignen sich besonders gut für schwierig zu entfernende Farben wie Grün und Blau.

Rubinlaser
Diese Laser verwenden einen Rubinkristall zur Lichterzeugung und gehörten zu den ersten, die zur Tattooentfernung eingesetzt wurden. Aufgrund ihrer begrenzten Farbspektrumwirksamkeit sind sie heute weniger effektiv für bunte Tätowierungen und werden hauptsächlich zur Entfernung schwarzer und blauer Pigmente verwendet.
Laser-Tattooentfernungsprozess
Die Entfernung von Tätowierungen mit Laser basiert auf dem Einsatz hochenergetischer Laserstrahlen, die gezielt auf das in der Haut enthaltene Pigment gerichtet werden. Diese Strahlen zertrümmern das Pigment in winzige Fragmente, die dann vom Körper aufgenommen und über das Lymphsystem ausgeschieden werden. Das grundlegende Prinzip besteht darin, dass unterschiedliche Tätowierfarben unterschiedliche Laserwellenlängen absorbieren, was es dem Spezialisten ermöglicht, den jeweils am besten geeigneten Laser zur Entfernung einer bestimmten Tätowierung auszuwählen.
Das Verfahren wird in der Regel in mehreren Sitzungen durchgeführt, abhängig von Größe, Farbe und Tiefe des Tattoos. Jede Sitzung dauert normalerweise einige Minuten bis mehrere Stunden, abhängig von der Komplexität und dem Ausmaß der behandelten Fläche.
Für wen ist die Laser-Tattooentfernung geeignet?
Die Entfernung von Tätowierungen mittels Laser kann eine geeignete Option für Menschen sein, die eine Tätowierung vollständig entfernen oder ihr Design verändern möchten. Die wichtigsten Zielgruppen für dieses Verfahren sind:
- Personen mit Tätowierungen an sichtbaren Stellen, die die berufliche Tätigkeit oder soziale Integration behindern.
- Menschen, die unter negativen Emotionen oder psychischem Unbehagen aufgrund ihrer Tätowierungen leiden.
- Personen, die ein Tattoo entfernen oder aufhellen lassen möchten, um es durch ein neues zu ersetzen oder das bestehende Motiv zu verändern/korrigieren.
Für wen ist die Laser-Tattooentfernung nicht geeignet?
Auch wenn die Laserentfernung von Tätowierungen bei den meisten Menschen wirksam ist, gibt es bestimmte Gruppen, für die dieses Verfahren nicht empfohlen wird oder sogar gefährlich sein kann. Dazu gehören:
Menschen mit bestimmten Hauterkrankungen wie Dermatitis, Psoriasis und Ekzemen. Bei diesen Personen besteht ein erhöhtes Risiko für Komplikationen oder schlechte Wundheilung nach dem Eingriff.
Patienten mit onkologischen Erkrankungen. Bei Krebspatienten kann das Immunsystem geschwächt sein, was die Heilung nach der Entfernung beeinträchtigen kann.
Schwangere und stillende Frauen. Während der Schwangerschaft und Stillzeit gelten für medizinische Verfahren, einschließlich Laserentfernung, besondere Einschränkungen.
Vorbereitung auf die Laser-Tattooentfernung
Die Vorbereitung auf die Entfernung einer Tätowierung mittels Laser umfasst mehrere Schritte. Zunächst ist eine Beratung mit einem qualifizierten Spezialisten erforderlich, um Ihre Haut zu beurteilen und festzustellen, ob das Verfahren für Sie geeignet ist. Danach ist es wichtig, die Empfehlungen des Fachpersonals zur Vorbereitung auf die Behandlung zu befolgen – dazu gehören u. a. der Verzicht auf Sonnenbäder und die Anwendung spezieller Cremes zum Schutz der Haut.
Richtige Hautpflege nach der Laserentfernung

Nach der Laserentfernung einer Tätowierung spielt die richtige Hautpflege eine entscheidende Rolle für die Heilung und Vorbeugung von Komplikationen. Wenn Sie einige einfache, aber wichtige Regeln befolgen, können Sie den Erholungsprozess der Haut so angenehm und effektiv wie möglich gestalten. Hier sind einige Tipps, die Ihnen dabei helfen können:
Feuchtigkeit vermeiden. Nach dem Eingriff ist es wichtig, in den ersten 24 Stunden den Kontakt der behandelten Hautstelle mit Wasser zu vermeiden. Dies hilft, Infektionen zu verhindern und die Heilung zu beschleunigen.
Sonnenbaden und Dampfeinwirkung vermeiden. Zwei Wochen nach dem Eingriff sollten Sonnenbäder, Solarien, Bäder, Saunen und Schwimmbäder gemieden werden. Auch das Aufweichen der Haut unter der Dusche sollte vermieden werden. Wenn Sie sich im Freien aufhalten, tragen Sie auf die behandelte Hautstelle unbedingt Sonnenschutz mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 50 auf.
Mechanische Reizungen vermeiden. Kratzen, Reiben oder Zupfen an der behandelten Hautstelle ist untersagt, da dies zu Infektionen und Narbenbildung führen kann. Rasieren Sie die betroffene Stelle ebenfalls nicht, bis die vollständige Heilung eingetreten ist.
Sorgfältige Hautpflege. Zur Linderung von Beschwerden kann eine Creme mit Panthenol verwendet werden. Nach Abklingen des Brennens kann eine Creme zur Verbesserung der Durchblutung und zur Förderung der Pigmentausscheidung über das Lymphsystem angewendet werden.
Auf den Zustand des Körpers achten. Zur Beschleunigung der Pigmentausscheidung kann eine leichte Massage der behandelten Stelle durchgeführt werden. Trinken Sie in der ersten Woche nach dem Eingriff zudem mehr Wasser, um das Lymphsystem bei seiner Arbeit zu unterstützen.
Wenn Sie diese einfachen Regeln einhalten, können Sie das Risiko von Komplikationen minimieren und eine schnelle und komfortable Heilung der Haut nach der Laserentfernung gewährleisten.
Die Laserentfernung von Tätowierungen ist eine wirksame und relativ sichere Methode, um unerwünschte Tattoos zu beseitigen. Bevor Sie sich jedoch für diesen Eingriff entscheiden, sollten Sie dies mit einem qualifizierten Spezialisten besprechen und alle Risiken und Kontraindikationen berücksichtigen. Denken Sie daran, dass die Ergebnisse je nach individuellen Merkmalen und Tattoo-Eigenschaften variieren können.
Wie wählt man einen Spezialisten für die Tattooentfernung?
Bei der Auswahl eines Spezialisten für die Entfernung von Tätowierungen mittels Laser sollten Sie eine Reihe wichtiger Kriterien beachten, um die Sicherheit und Wirksamkeit des Verfahrens zu gewährleisten. Hier sind einige wichtige Punkte, auf die Sie achten sollten:
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Berufliche Qualifikation und Erfahrung: Überprüfen Sie die Qualifikationen und die Erfahrung des Spezialisten in der Laser-Tattooentfernung. Erkundigen Sie sich, wo er ausgebildet wurde und wie viele Jahre er in diesem Bereich tätig ist. Erfahrene Spezialisten verfügen in der Regel über ein tieferes Wissen über das Verfahren und können effektivere Lösungen für Ihr Problem anbieten.
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Lizenzen und Zertifikate: Stellen Sie sicher, dass der Spezialist über alle erforderlichen Lizenzen und Zertifikate zur Durchführung von Laserbehandlungen verfügt. Dies garantiert Professionalität und die Einhaltung von Qualitäts- und Sicherheitsstandards.
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Ausrüstung und Technologie: Informieren Sie sich über die vom Spezialisten verwendete Ausrüstung und Technologie. Achten Sie darauf, dass mit moderner Technik gearbeitet wird, die eine hohe Wirksamkeit und Sicherheit gewährleistet.
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Bewertungen und Empfehlungen: Bitten Sie den Spezialisten um Bewertungen und Empfehlungen früherer Kunden. So können Sie sich ein Bild von der Arbeitsqualität und der Kundenzufriedenheit machen.
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Beratung und Behandlungsplan: Vor Beginn des Verfahrens sollten Sie ein Beratungsgespräch mit dem Spezialisten führen, um Ihre Ziele und Erwartungen zu besprechen. Ein guter Spezialist wird Ihnen einen individuellen Entfernungsplan anbieten, der die Besonderheiten Ihrer Haut und Ihres Tattoos berücksichtigt.
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Preise und Kosten: Vergleichen Sie die Preise verschiedener Anbieter, vergessen Sie jedoch nicht, dass Qualität und Sicherheit der Behandlung an erster Stelle stehen sollten. Sparen Sie nicht an der Gesundheit Ihrer Haut.
Die Wahl eines qualifizierten und erfahrenen Spezialisten für die Laser-Tattooentfernung spielt eine entscheidende Rolle für den Erfolg des Verfahrens und das Endergebnis. Gehen Sie deshalb nicht überstürzt vor, sondern informieren Sie sich gründlich und lassen Sie sich beraten, bevor Sie Ihre Entscheidung treffen.
Laser-Tattooentfernung – Häufig gestellte Fragen
Es handelt sich um ein Verfahren, bei dem ein Laser das Pigment unter der Haut zersetzt. Die Partikel werden über das Lymphsystem ausgeschieden. Verwendet werden Q-Switch- und Pikosekundenlaser.
In der Regel sind 5 bis 8 Sitzungen im Abstand von 6–8 Wochen notwendig. In komplizierten Fällen kann es bis zu einem Jahr dauern.
Das Verfahren ist schmerzhaft, vergleichbar mit dem Schnalzen eines Gummibands. Es wird örtliche Betäubung und Kühlung eingesetzt.
Bei korrekter Durchführung sind Narben unwahrscheinlich. Eine vorübergehende Pigmentveränderung (Aufhellung oder Verdunkelung der Haut) ist möglich.
Schwarze und dunkle Pigmente lassen sich am leichtesten entfernen. Grün, Blau und Gelb sind schwieriger und benötigen mehr Sitzungen.
Die Sitzungen erfolgen im Abstand von 6–8 Wochen. Die Haut muss sich zwischen den Behandlungen vollständig regenerieren.
Kontraindikationen: Schwangerschaft, Epilepsie, Krebs, Keloidnarben. Risiken: Verbrennungen, Blasen, Pigmentveränderungen, Entzündungen bei schlechter Nachsorge.
Sonnenlicht, Schwimmbäder und Saunen vermeiden. Wundheilende Creme auftragen und Krusten nicht abkratzen. Auf gute Hauthygiene achten.
Veränderungen sind bereits nach der ersten Sitzung sichtbar, aber der volle Effekt zeigt sich 3–6 Monate nach dem Behandlungszyklus.
Ein Cover-up ist günstiger und schneller, erfordert aber ein dunkles neues Motiv. Die Entfernung eignet sich bei vollständigem Verzicht auf das Tattoo oder als Vorbereitung für ein sauberes Cover-up.
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